Freitag, 18. Mai 2007
War mal ein Schimpfwort: Du bist ja am 17.5. geboren.

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Angenommen, man ist ein in der Krise steckender Mittvierziger und wohnt in Aachen. Dann ist es sehr empfehlenswert, einen sonnigen Mainachmittag in Burtscheids Fußgängerzone zu verbringen, etwa an einem Außentisch der Konditorei Lammerskötter. Nicht nur, dass die das Stadtviertelbild prägenden Siechen und Gebeugten dafür sorgen, dass sich all die vermaledeiten Zipper wieder zu Zipperleins rückbilden und einem das Gefühl vermitteln, so pausbäckig gesund wie das Kind auf der Zwiebacktüte zu sein, nein auch die Kuchenverkäuferin spricht einen mit dem nicht mehr erwarteten Was-darf-es-denn-sein-junger-Mann an. Und wenn man anschließend rüber zum Jakobshof geht, um Gerd Köster nebst Frank Hocker und den in allen Ankündigungen sträflich vernachlässigten Helmut Krumminga dabei zuzusehen, wie sie einen Saal im Handstreich nehmen, kann man ohne Unfug und -recht von einem gelungenen Tag sprechen, mag da auch der Veranstalter himself an der Kasse sitzen und ob der freien Sitzplätze ein Gesicht machen, als sei er noch nie an einem sonnigen Mainachmittag in Burtscheid gewesen. Köstern und Hockern gelingt es jedenfalls wie schon zu Zeiten von Piano has been Drinking zuverlässig, mit den bewährten Schleimtsunamis („schön, mal wieder in einer Bundesligastadt zu spielen“ – Anm. d. Red.: Jedrisse, Baby!) und feinsinnigen Beobachtungen der Szenarien in den angesagten therapeutischen Instituten Kölns wie Päffgen oder Früh dem Konzertbesucher deutlich zu machen, dass er in der falschen Stadt wohnt. Und Gitarre spielen können die! Und der Köster sieht aber auch gut aus! Obwohl, jünger sin die och nit jewoode.

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Es macht mir nichts aus
alleine zu sein
wenn es mir nicht gut geht
Fehler zu machen
kritisiert zu werden
theoretisch zuzugeben, dass ich schwach bin
wenn ich mal echt schuften muß
wenn ich in Büchern lesen muss
ein Buch mit 1000 Seiten zu lesen
auf andere angewiesen zu sein
gebrauchte Klamotten zu tragen
für mein Geld zu arbeiten
lange zu stehen oder samstags zu arbeiten
auch einmal bis Mitternacht zu arbeiten
wenn mich die Leute als wandelndes Klischee betrachten
wenn ich hässlich bin
wenn mich jemand ausnutzt

wenn sich mein Tagesablauf verändert
wenn ich einige Regeln nicht einhalte
was zu schenken und essen zu gehen
Einen auszugeben
wochenlang zu fasten und anderen beim Essen zuzusehen
mich zu wiederholen
darüber zu reden
etwas dreimal zu erklären
dass ich noch nichts zu essen hatte

wenn die Dinge zunächst unklar sind
mein Sexappeal zu benutzen
wenn ER dann seine Hand sanft um meine Brust legt
ihn alle 14 Tage im Auto zu seinem Vater zu bringen
dass er uns besucht
wenn Du Kinder mitbringst
anderthalb Stunden nur da zu sitzen und mir deren Geschichten anzuhören
was in deiner Geschichte geschrieben steht
wenn du deine Lippen genau da aufsetzen möchtest
zu warten, es langsam anzugehen, mir Zeit zu lassen
wenn die Leute einschlafen
mich hin und wieder auszuziehen
wenn die Leute gucken
wenn mir jemand bei der Verrichtung zuschaut
das Hemd nicht bis zu den Brusthaaren aufzuknöpfen
wenn mich Leute auf der Straße anstarren
mich zu verletzen und ab der Hüfte alles zu zeigen
wenn es etwas voller ist
wenn mir Leute dabei zusehen
wenn mein Partner manchmal ein wenig eifersüchtig oder besitzergreifend ist
beschimpft zu werden
dass sich das spazierende Pärchen zu uns umdreht
wenn man sich über mich lustig macht
dass diese Wohnung klein ist und bloss über ein Etagen-WC verfügt
wenn Dir etwas anderes besser schmeckt
wenn Du mein Bild nicht magst
dass du mir keine Komplimente machst
wenn dadurch die eigentliche Geschichte mal nicht vorangeht
in eine andere Stadt umzuziehen
auf Flughäfen zu warten
mit meinem Koffer durch den vollkommen überlaufenen Flughafen zu rennen
im Stau zu stehen
einen Umweg zu machen
blond durch südliche Länder zu trampen

blind zu sein
wenn er geht
früher zu sterben
dass ich ihn in Ihrem Himmel vielleicht nicht wiedersehen werde
Ihnen meine Erfahrungen mitzuteilen
zu warten, bis Sie. fertig sind


[danke, Bov, für die Inspiration]

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Ein Kompliment für ein Hemd bekommen. Von Tchibo. Das Hemd, meine ich.

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