Mittwoch, 25. Juli 2007
Beim Zeitunglesen diese vielleicht fünfzigjährige Frau beobachtet, die ab und zu das gleiche Restaurant aufsucht, das ich beinah täglich frequentiere. Sie saß und aß, trank dazu einen Wein und versuchte den Kellner jedesmal, wenn der vorbeikam, in ein Gespräch zu verwickeln. Sie habe solche Kopfschmerzen heute. Und würde in der letzten Zeit um Punkt 14 Uhr so müde, als habe ihr jemand mit dem Hammer auf den Kopf gehauen, schlagartig müde gewissermaßen. Und wie er denn heiße, ob er Kinder habe, wie alt die seien. Und daß sie gestern Gulasch gekocht und etwas Wein in die Sauce gegeben habe. Sie hätten ihn besser trinken sollen, sagte der Kellner, der mir mit einem Augendrehen bereits zu verstehen gegeben hatte, was er über die Dame denkt, davon gehen die Kopfschmerzen weg. Sie trinke nur wenig Wein, gab sie zu verstehen, meistens ein Glas, höchstens zwei, nur selten drei und noch niemals habe sie vier getrunken.

Nachdem sie gegessen hatte, ging sie zur Theke. Beim Zahlen fragte sie den Kellner, ob er wisse, wie viele Zehen der Mensch eigentlich an jedem Fuß habe. Sie könne sich erinnern, daß da der dicke Zeh sei und der kleine, aber nicht, wie viele dazwischen. Insgesamt sechs seien es jedenfalls nicht. Leute mit sechs Zehen seien ja verrückt.

Draußen ging gerade ein Wolkenbruch nieder. Sie würde jetzt gern die Gebrüder Wright anrufen, sagte sie, die könnten sie in ihrem Heißluftballon mitnehmen. Aber die seien ja schon tot.

Als die Dame gegangen war, habe ich den Artikel in der Süddeutschen weitergelesen. Er handelte von der Entschlüsselung der Probleme bezüglich des Möbiusbands. Auf dem läßt sich auch jeder Punkt erreichen, ohne daß man über eine Kante auf die andere Seite muß.

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