Angenommen, man ginge nach seinem letzten Kurs am Freitagabend nach Hause, die Woche im Rücken und den Samstag vor der Brust, man böge ermattet zwar, gleichwohl erleichtert links in diese enge mittelalterliche Gasse am Dom ein; angenommen, dort schlenderten drei Frauen nebeneinander, an denen man sich möglichst berührungslos und vor allem rasch vorbeimogeln will, da man ein Ziel hat, nämlich den Kühlschrank, dem man am Morgen zwei Flaschen tschechischen Pilseners überantwortet hat; und angenommen, man vernähme aus den Reihen der Mittvierzigerinnen während des Überholvorgangs das Wort „Feuchtgebiete“ und entschlösse sich, das Tempo zu reduzieren, um noch eine Minute in Hörweite zu bleiben und ein wenig davon mitzubekommen, was das Volk über Charlotte Roche denkt, und die am wohlsten beleibte Dame erzählte ihren Begleiterinnen, daß sie das erwähnte Buch gerade lese, und zwar immer vor dem Essen, damit dieses schlechter schmecke: Müßte man das nicht aufschreiben?

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jean stubenzweig, Samstag, 17. Januar 2009, 04:19
Meine Güte! ist das ein schöner Satz. Schade ist allerdings, daß er nicht durchhält bis zum Schluß. Denn alles scheint doch eine Frage.

damals, Dienstag, 17. Februar 2009, 18:29
Ja! und nicht im Konjunktiv, sondern richtig.