Ja, aber man konnte auch (entsprechendes Rhythmusgefühl vorausgesetzt) mit der Hörergabel wählen, wenn so ein Schloss in der Wählscheibe steckte.

Grün (mit schwarzer Wählscheibe) war ja schon fortschrittlich. Meine Eltern hatten bis Mitte der 90er das graue FeTAp61 in Betrieb, bis ich sagte, das kann ja wohl nicht sein, dass Ihr jeden Monat Miete für diesen alten Knochen abdrückt.

Ich habe hier sogar noch ein altes W 49 rumstehen, so ein schwarzes Bakelit-Trumm. Aber leider tuts dessen Wählscheibe nicht mehr. Und der Dauerstunt mit dem Gabelschalter ist dann doch zu anstrengend. ;-)

Respekt - Sie kennen noch die Typenbezeichnungen?
Und so "alt" ist Ihr Bakelitteil gar nicht - hier gibt es ein Remake und sogar "Reparierbarkeit" dazu. Oder brauchen Sie nur eine neue Fingerlochscheibe?

Nein, die ist in Ordnung. Es ist der komplette Nummernschalter, der nicht mehr richtig zurückschnurrt, sondern KLACK zurückschnappt ohne die Wählimpulse zu geben. Es ist mechanisch heikel, aber nicht ganz aussichtslos, es wieder hinzukriegen. Ich habe für einen Freund, der selber keinen Festnetzanschluss hat, vor Jahren allerei alte Posttelefone durchgecheckt und zum Teil auch repariert. Aber um die Wählscheibe wieder einzurenken, bräuchte ich wahrscheinlich eine intakte als Referenz, um genau zu sehen, welches Teil wie drehen muss und wo die Arretierung/Bremse genau ansetzt.

Das W 48 von Manufaktum, ja, kann man machen, wenn man sonst nicht drankommt. Mein W 49er ist nicht exakt das Gleiche. Das kann man mit Umjustieren von Wählscheibe und Gabel (jeweils 2 Schrauben) vom Tisch- zum Wandapparat und zurück umfunktionieren. Das ist schon noch bisschen exotischer. Aber lustigerweise hat der Buchhändler schräg gegenüber auch eins. Muss ihn mal fragen, ob ers mir über Nacht mal überlässt zum Gucken...

Oh - das klingt ja alles lockend. Vielleicht dürfen Sie auch über Nacht in der Buchhandlung bleiben? Nur eine einzelne Lampe an und darunter wird geschraubt...?

Und wie schön, dass es sie noch gibt, die Dinge, die es nicht in Waltrop gibt.

Das würde ich nicht drauf ankommen lassen, so sehr mich diese heimelige Vorstellung auch verlocken könnte. Aber man würde mich durchs Schaufenster sehen und wahrscheinlich falsche Schlüsse ziehen. Nein, für solche Feinfrickelei säße ich am heimischen Schreibtisch schon besser, wo ich die Klapptasche mit dem Feinbesteck aufmachen kann, ohne in Hacker- Sabotage- oder Einbruchsverdacht zu kommen. ;-)