Am Dienstag, 21. Apr 2009 im Topic 'Kindheit und Walter'
Die Demonstrationen, mit denen Pekinger Studenten und Professoren nun seit fast einer Woche ihre Trauer um den Tod des früheren KP-Generalsekretärs Hu Yaobang bekunden, werden für die chinesische Regierung immer problematischer.
Erstens mischt sich in die Anteilnahme immer stärker politischer Protest gegen gesellschaftliche Mißstände in China, und zweitens wird das Spektrum der Demonstanten immer größer.
Heute nachmitag zogen sogar die sonst eher unpolitischen Studenten der Hochschule für Raumfahrt- und Flugtechnik zum Platz des himmlischen Friedens.
Über das chinesische Fernsehen, das wegen seiner enormen Zuschauerzahlen eine bedeutende Rolle spielt in diesem Konflikt, forderte der Staat die Bürger heute auf, Trauer innerhalb der Universitäten oder Betriebe zu bekunden und nicht auf der Straße.
In einem Land, in dem man sich indirekt auszudrücken pflegt, kann man dies durchaus auch als Warnung interpretieren.
Was die Regierung am meisten irritiert, ist die Tatsache, daß Studenten bereits mehrfach vor das wie ein Heiligtum bewachte Hauptquartier der Kommunistischen Partei zogen. Hier gab es auch die ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Trotz aller Appelle des Staates, der immer wieder auf die Ungesetzlichkeit nicht angemeldeter Demonstrationen hinweist, waren heute abend noch tausende von Menschen auf dem Platz des himmlischen Friedens versammelt.
Wieder wurden Rufe nach mehr Demokratie und einer besseren Behandlung der in China unterprivilegierten Intellektuellen laut. Doch artikulierte man sich mit jener Friedfertigkeit, die für die Gesamtsituation noch immer charakteristisch ist.
(1989)
Erstens mischt sich in die Anteilnahme immer stärker politischer Protest gegen gesellschaftliche Mißstände in China, und zweitens wird das Spektrum der Demonstanten immer größer.
Heute nachmitag zogen sogar die sonst eher unpolitischen Studenten der Hochschule für Raumfahrt- und Flugtechnik zum Platz des himmlischen Friedens.
Über das chinesische Fernsehen, das wegen seiner enormen Zuschauerzahlen eine bedeutende Rolle spielt in diesem Konflikt, forderte der Staat die Bürger heute auf, Trauer innerhalb der Universitäten oder Betriebe zu bekunden und nicht auf der Straße.
In einem Land, in dem man sich indirekt auszudrücken pflegt, kann man dies durchaus auch als Warnung interpretieren.
Was die Regierung am meisten irritiert, ist die Tatsache, daß Studenten bereits mehrfach vor das wie ein Heiligtum bewachte Hauptquartier der Kommunistischen Partei zogen. Hier gab es auch die ersten gewalttätigen Auseinandersetzungen.
Trotz aller Appelle des Staates, der immer wieder auf die Ungesetzlichkeit nicht angemeldeter Demonstrationen hinweist, waren heute abend noch tausende von Menschen auf dem Platz des himmlischen Friedens versammelt.
Wieder wurden Rufe nach mehr Demokratie und einer besseren Behandlung der in China unterprivilegierten Intellektuellen laut. Doch artikulierte man sich mit jener Friedfertigkeit, die für die Gesamtsituation noch immer charakteristisch ist.
(1989)
giardino,
Sonntag, 26. April 2009, 03:02
Wie bitter. Ich weiß noch, wie ich als Abiturient jeden Abend diese Nachrichten aus Peking verfolgte, mitfieberte und -hoffte, dass diese friedlichen Studenten etwas in dieser erstarrten Diktatur bewegen würden - war nicht überall ein Geist von Perestroika zu spüren? Und wie mich die schlussendliche Niederschlagung so traurig und wütend machte, dass ich als Reaktion monatelang überhaupt keine Nachrichten mehr gehört und gelesen habe.